Schirmherr Christian Wulff unterstrich Bedeutung strategischer Partnerschaft für die Lösung drängender globaler Herausforderungen
Die Zukunft des Dualen Studiums stand im Fokus des 14. deutsch-chinesischen Symposiums. Die Hochschule Osnabrück und die Hefei University in China ermöglichten mit einer virtuellen Konferenz die wechselseitige Teilnahme. Besonders diskutiert wurde, wie deutsche und chinesische Hochschulen in den kommenden Jahren innovative Kooperationsformate entwickeln können.
„Die Hochschule Osnabrück blickt auf über 30 Jahre in der Zusammenarbeit mit China zurück und pflegt partnerschaftliche Beziehungen zu mehr als zehn chinesischen Hochschulen und Institutionen. Diese möchten wir ausbauen und intensivieren. Damit dies gelingt, ist ein vertieftes interkulturelles Verständnis erforderlich und der Aufbau einer reflektierten China-Kompetenz an deutschen Hochschulen immer wichtiger,“ führte Hochschulpräsident Prof. Dr. Andreas Bertram zu Veranstaltungsbeginn aus.
China-Kompetenz-Zertifikat für Studierende
Damit sich Studierende eine reflektierte China-Kompetenz erwerben können, bietet die Hochschule Osnabrück seit diesem Jahr ein eigenes China-Kompetenz-Zertifikat an. Angeboten werden neben chinesischen Sprachkursen auch verschiedene Fachkurse, etwa zur chinesischen Wirtschaft oder zu interkultureller China-Kompetenz. Zudem finden jährlich zwei Summer Universities an chinesischen Partnerhochschulen statt. Darüber hinaus ermutigt die Hochschule Osnabrück ihre Studierenden, ein Auslandssemester an einer der zahlreichen Partnerhochschulen in China zu verbringen.
„China gehört zu den wichtigsten Forschungsnationen der Welt“
Bundespräsident a.D. Christian Wulff, Schirmherr des Symposiums, betonte, „China gehört zu den wichtigsten Forschungsnationen der Welt. Deutschland und China verbindet eine langjährige strategische Partnerschaft. Für beide Länder sind Innovationen für verschiedene Herausforderungen von zentraler Bedeutung, von der Umwelt- über die Nachhaltigkeitspolitik bis hin zu technologischen Entwicklungen. Auf der Suche nach Lösungen für drängende globale Herausforderungen können China und Deutschland als Forschungs- und Entwicklungspartner erfolgreich sein; die Möglichkeiten der Zusammenarbeit sollen ausgelotet werden.
Symposium zentrale Plattform für den wissenschaftlichen Austausch
„Das deutsch-chinesische Symposium ist die führende zentrale Plattform für den wissenschaftlichen Austausch zwischen Deutschland und China rund um das Thema „Applied Science“, betonte Professor Dr. Hendrik Lackner, Leiter des Hochschulzentrums China an der Hochschule Osnabrück und wissenschaftlicher Leiter der Veranstaltung. Das Symposium fördere und entwickle seit Jahren den wissenschaftlichen Dialog über die Weiterentwicklung anwendungsorientierter und praxisbezogener Lehre.
Wissenschaftsminister Björn Thümler begrüßte es, dass im 75-jährigen Jubiläumsjahr des Landes Niedersachsen „trotz oder gerade durch Corona alle Möglichkeiten der digitalen Transformation genutzt werden“, um die Fortschritte der deutsch-chinesischen Zusammenarbeit zu diskutieren und den Austausch der Hochschulen voranzubringen. Hefei liegt in der Provinz Anhui und ist seit 37 Jahren Partnerprovinz Niedersachsens.
Innovative Studienprogramme bereiten Studierende auf zukünftige Aufgaben vor
In beiden Ländern werden derzeit innovative Studienprogramme entwickelt, die Studierende auf die globalen Herausforderungen der Zukunft vorbereiten sollen. Das Symposium zeigte hierzu aktuelle Entwicklungstrends in beiden Ländern auf und diskutierte konkrete Erfolgsbeispiele.
Dazu zählen auch die drei Kooperationsprojekte der Fakultät Wirtschafts- und Sozialwissenschaften der Hochschule Osnabrück:
Internationales Logistikmanagement (LOGinChina) mit der Hefei University,
International Eventmanagement Shanghai (IEMS) mit der Shanghai University of International Business and Economics und
eine Double-Degree-Vereinbarung im Studiengang International Management (IM) mit der Haikou University of Economics.
Das Symposium in China leitete Prof. Dr. Wu Chunmei, Präsidentin der Hefei University. Als Gastredner vor Ort sprachen unter anderen der ehemalige Bildungsminister Wan Gang sowie der Provinzgouverneur Wang Qingxian der Provinz Anhui (Partnerprovinz von Niedersachsen).
Zum Hintergrund
Deutsche und chinesische Hochschulen für angewandte Wissenschaften arbeiten seit vielen Jahren eng zusammen. Sowohl Deutschland als auch China sind auf praxisnah ausgebildete Fach- und Führungskräfte angewiesen. Während das Konzept des dualen Studiums an deutschen Hochschulen bereits seit den frühen 1970er Jahren eine wissenschaftliche Ausbildung auf Hochschulniveau eng mit der beruflichen Praxis verbindet, ist das Konzept in China noch relativ neu
Kontakt:
Prof. Dr. Hendrik Lackner
E-Mail: h.lackner@hs-osnabrueck.de
Von: Isabelle Diekmann